(spr. sswónssih),Stadt in
Glamorganshire
(Wales), an der Mündung des Tawe in die Swanseabai des
Bristolkanals,
mit (1881) 65,597 Einw. S. ist eine wenig anziehende Stadt, und die
den Schlöten seiner zahlreichen Kupferschmelzhütten entsteigenden
Dämpfe verhindern den Pflanzenwuchs in der ganzen Gegend.
Es verdankt seine
Blüte
[* 2] den reichenKohlenlagern, die es in den
Stand setzen, die ihm aus
Cornwall und allen
Teilen der
Welt zugeschickten
Kupfer- und Zinkerze zu verschmelzen.
Außerdem hat es
Töpfereien und Porzellanwerke, Blechfabriken und
Schiffbau.
SeinHandel ist bedeutend und wird gefördert durch
die im Ästuar des Tawe angelegten großartigen
Docks. Es gehörten zumHafen 1888: 166 Seeschiffe von
58,727
Ton.
Gehalt und 45 Fischerboote. Die Einfuhr vom
Ausland belief sich auf 1,593,752 Pfd. Sterl., die Ausfuhr dorthin (meist
Steinkohlen) auf 2,868,612 Pfd. Sterl. An öffentlichen Anstalten verdienen Erwähnung
die
RoyalInstitution (mit
Museum und
Bibliothek), ein
Lehrerseminar, eine Lateinschule, eine
Kunstschule und ein Taubstummeninstitut.
S. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Dicht dabei liegt
Landore mit den ehemals Siemensschen Stahlwerken.
(Swentowit), eine slaw.
Gottheit, ursprünglich wohl lichter
Sonnen- (und
Tages-) Gott gegenüber
Tschernebog
(s. d.). Besonders berühmt war sein
Tempel
[* 3] zu
Arkona auf
Rügen, den König
Waldemar I. 1168 zerstörte.
S. wurde vierköpfig (nach den vier
Weltgegenden blickend) dargestellt, mit
Bogen
[* 4] und
Füllhorn (was beides auf den
Regenbogen
nach verschiedener Auffassung desselben als
Bogen oder
Horn geht).
Beim Erntefest wurde das
Horn mit
Met gefüllt; aus dem Rest,
welcher vom vorigen Jahr in demselben übriggeblieben, schloß man auf gute oder schlechte
Ernte.
[* 5] Man
hielt ihm auch heilige
Pferde
[* 6] (zum
Zweck der
Weissagung).
kleiner Gebirgsstaat nordwestlich von
Peschawar, an der
Grenze von
Britisch-Indien, mit 100,000 Einw., Afghanen
vom Jusufzaistamm, die sich im 16. Jahrh. hier niederließen und die ältern arischen Bewohner
verdrängten, in einem der äußern
Thäler, die vom
Hindukusch nach dem Kabulfluß sich herabziehen, hat
warmes
Klima,
[* 7] dichte Waldungen und trägt
Reis,
Olivenbäume etc. Europäern ist das Bereisen des
Thals nur in Verkleidung mit
Lebensgefahr möglich.
Hauptort ist Allahdand.
Alexander d. Gr. durchzog den untern Teil des
Thals. Zu einem gewissen
Ruf gelangte S. durch seinen
Akhund (d. h.
Lehrer)
NamensAbd ul Ghafar, der in
Indien,
Zentralasien,
[* 8]
Arabien, ja bis
Konstantinopel
[* 9] im
Ruf eines
Weisen von übernatürlicher
Begabung stand, von
Privaten als
Schiedsrichter, von mohammedanischen
Fürsten um Beirat in politischen
Fragen angegangen wurde
und noch 1877 einen
Gesandten des
Sultans der Türkei
[* 10] erhielt. Der Akhund verkehrte nicht mit Europäern,
drang auch in
Afghanistan
[* 11] auf Abschließung und bezeigte insbesondere
England wie Rußland gleichmäßig Mißtrauen. 1846 hatte
er unter den Afghanen, die damals vorübergehend
Peschawars sich bemächtigt hatten, den Glaubenskrieg gepredigt; seitdem
aber erkannte der Akhund rückhaltlos die Überlegenheit der
Europäer an und riet im russisch-türkischen
Krieg 1877 sowohl
seinen Landsleuten als dem
Sultan der Türkei davon ab, die
Fahne des
Propheten zu entfalten. Dieser einflußreiche religiöse
Führer der
MoslemsZentralasiens starb Ende 1877.
(Schateu),
dem europäischen
Handel seit 1869 geöffnete Handelsstadt in der chines.
ProvinzKuangtung, an der
Mündung des
Han in die Fukienstraße, Sitz eines deutschen
Konsuls, einer katholischen und evangelischen
Mission, mit etwa 30,000 Einw.
(Zwentibold),
Herzog von
Mähren,
[* 12] kam zur Herrschaft über dieses Land, nachdem er seinen Oheim Rastislaw
gefangen genommen und dem ostfränkischen König
Ludwig dem
Deutschen ausgeliefert hatte, und sicherte sich 871 durch einen
verräterischen
Überfall des bayrischen
Heers, welches vernichtet wurde, seine Unabhängigkeit. Er breitete
nun sein
Reich nach allen Seiten hin aus. Den
Plan seines Oheims Rastislaw, mit
Hilfe des
Methodius ein von
Deutschland
[* 13] unabhängiges
slowenisches Kirchenwesen in
Mähren zu begründen, gab er später preis, indem er nach
Methodius'
Tod sich wieder der bayrischen
Kirche zuwandte. Er starb 894, und nach seinem
Tod ging sein
Reich zu
Grunde.
in
England Bezeichnung der Vermittler, welche
Arbeiten von größern Unternehmern übernehmen und dieselben unmittelbar an
Arbeiter gegen
Lohn vergeben, um aus deren
Schweiß (daher Sweating-System) einen
Gewinn herauszuschlagen.
Dei« (das. 1740, 2 Bde.)
auch auf die belebte Schöpfung, namentlich den Menschen, an. Aber schon das letztgenannte Werk war nicht mehr streng wissenschaftlich
gehalten, wie sich denn S. von jetzt an ausschließlich theosophischen Studien hingab, um sich für seinen, wie er behauptete,
von Gott selbst ihm eingegebenen Beruf vorzubereiten, der in nichts Geringerm bestand als in der Gründung
der NeuenKirche, wie sie in der Offenbarung St. Johannis verheißen ist. S. glaubte diese Mission zu erfüllen, indem er das
WortGottes in der (nach seinem Sinn) wahren Bedeutung auslegte, ein vollständiges System einer neuen Religionslehre aufstellte
und die Natur des Geisterreichs und dessen Zusammenhang mit der Menschenwelt in seltsamen Visionen enthüllte,
von denen mehrere die AufmerksamkeitKants erregten und denselben veranlaßten, S. in seinen »Träumen eines Geistersehers« (1766)
für einen »Schwärmer« zu erklären (vgl. Rob. Zimmermann, Kant und der Spiritismus, Wien
[* 24] 1879). Die hauptsächlichsten Werke,
welche diese Lehre
[* 25] behandelten, waren: »Arcana coelestia« (Lond. 1749-56, 8 Bde.;
hrsg. von Tafel, Tübing. 1833-42, 13 Bde.; deutsch, das.
1842-70, 16 Bde.);
»De coelo et inferno« (Lond. 1758; deutsch von Tafel, 3. Aufl.,
Tübing. 1873);
»De nova Hierosolyma et ejus doctrina« (Lond. 1758; deutsch von Tafel, Tübing. 1860);
»Apocalypsis explicata«
(Lond. 1761; deutsch von Tafel, Tübing. 1824-31, 4 Bde.) und »Vera christiana religio« (Lond. 1771; hrsg.
von Tafel, Stuttg. 1857; deutsch von demselben, Tübing. 1855-58, 3 Bde.).
Um seinen religiösen Bestrebungen ungestört leben
zu können, hatte er schon 1747 seine amtliche Stellung aufgegeben, bezog jedoch eine königliche Pension. Während einer Reise,
welche er 1771 im Interesse seiner Lehre unternommen hatte, erkrankte er in London
[* 26] und starb daselbst Die
Zahl seiner Anhänger (Swedenborgianer) nahm langsam zu; sie verbreiteten sich, wenn auch nur sporadisch, über Schweden,
[* 27] Polen, England und Deutschland; am meisten faßte die »neue Kirche« oder das »neue Jerusalem«
[* 28] (NewJerusalem
church) in England festen Fuß, wo es jetzt 50 Gemeinden geben mag, sowie in der neuern Zeit auch in Nordamerika.
[* 29]
Derselbe, Abriß von Swedenborgs
Leben (das. 1845);
die Biographien von Schaarschmidt (Elberf. 1862), Matter (Par. 1863) und White (2. Aufl.,
Lond. 1874), die anonyme Schrift »E. Swedenborgs Leben und Lehre« (Frankf. 1880);